Pfarrpatron

Unsere Pfarre hat mehrere Pfarrpatrone:

Der heilige Joachim

 

 

Der heilige Petrus

Gemahl der Heiligen Anna, Vater der Gottesmutter Maria

Joachim und Anna, die Eltern der Gottesmutter Maria, sind im Neuen Testament nicht erwähnt, auch nicht im Stammbaum Jesu (Mt 1; Lk 3) doch ihre seit der christlichen Frühzeit bezeugte Verehrung hat ihnen eine geistliche Existenz gegeben, die im Glaubensbewusstsein und in der Frömmigkeit des christlichen Volkes tief verankert ist.

Die Namen und das Leben Joachims und Annas erscheinen zuerst im apokryphen Proto-Evangelium des Jacobus um 150. Die in den folgenden Jahrhunderten um Einzelheiten vermehrte legendarische Überlieferung fand weiteste Verbreitung und Popularität insbesondere durch ihre Aufnahme in die "Legends aurea" des Jacobus de Voragine im 13. Jahrhundert. Die Erzählungen über Joachim und Anna sind Teil der sich schon früh entwickelnden und im Mittelalter zunehmenden Marienverehrung.

Über Joachim erzählt die Legende: Joachim war ein gerechter Mann, aber seine Ehe mit Anna war nach 20 Jahren ohne Kinder geblieben. Einst ging er mit seinen Stammesgenossen zum Fest der Tempelweihe nach Jerusalem, trat mit den anderen zum Altar und wollte seine Opfergabe darbringen. Doch der Priester wies ihn zurück, weil er keine Nachkommen gezeugt und so das Volk nicht vermehrt hatte. Traurig über die Vertreibung aus dem Tempel und im Gefühl seiner Erniedrigung kehrte Joachim nicht nach Hause zu seiner Frau zurück, sondern zog in die Wüste zu den Hirten seiner Schafherden. Hier lebte er in Buße, betete zum Herrn und opferte, bis ihm eines Tages, als er allein war, ein Engel des Herrn erschien und verkündete, seine Gebote seien erhört worden, Anna werde wie Sara und Rahel, die ebenfalls lange Zeit unfruchtbar waren, ein Kind gebären. Er solle die Wüste verlassen, in Jerusalem werde er Anna begegnen, die in Sorge wegen seines Wegbleibens sei, sich jetzt aber auf seinen Anblick freue. Joachim traf Anna an der Goldenen Pforte in Jerusalem, wo beide sich zärtlich umarmten. Joachim konnte nunmehr zum Alter im Tempel hinaufsteigen und seine Gaben darbringen, Im Bewusstsein, Gott habe ihm seine Sünden vergeben, ging er gerechtfertigt in sein Haus zurück. Ein Jahr nach der Geburt das Kindes, dem Anna den Namen Maria gab, veranstaltete Joachim ein großes Fest, zu dem er die Hohenpriester, die Schriftgelehrten, die Ältesten und das ganze Volk einlud. Joachim trug das Kind zu den Priestern, die es mit den Worten segneten: „Gott unserer Väter, segne dieses Kind und verleihe ihm einen unter allen Geschlechtern ewig gerühmten Namen!" Als das Kind drei Jahre alt war, erfüllte Joachim das Versprechen, das er und Anna gelobt hatten, und sie brachten ihr Kind zum Tempel, wo Maria in Begleitung anderer Jungfrauen zurückblieb und fortan Nahrung aus der Hand eines Engels empfing.

Wiedergaben Joachims in der Kunst des Mittelalters finden sich in der Ostkirche wie im Abendland zumeist in umfangreicheren szenischen Bildzyklen zum Marienleben. Zusammen mit Anna zeigen ihn oftmals Bilder bei der Begegnung an der Goldenen Pforte und beim Geleit zum Tempelgang Mariens. Einzeldarstellungen aus seinem Leben von überaus starker Ausdruckskraft, die Joachim in den Mittelpunkt des Geschehens rücken, gestaltete um 1305 Giotto in vier Fresken der Arenakapelle zu Padua: Joachims Vertreibung aus dem Tempel; Joachim in der Einsamkeit bei den Hirten; Joachims Opfer; Joachim bei der Verkündigung des Engels. Im ausgehenden Mittelalter ist Joachim vielfach einbezogen in größere Bildzusammenhänge der heiligen Sippe und der Vorfahren Christi und trägt als individuelle Attribute Stab, Buch, Korb mit Taubenpaar.

Nach mehrfacher Verlegung seines Festes zuletzt am 16. August feiert die Kirche heute die Erinnerung an Joachim zusammen mit dem Gedächtnis Annas am 26. Juli.

(Quelle: Der vorstehende Artikel wurde einem Buch von Helmut Deutz über die Fenster in der Chorhalle des Aachener Münsters entnommen)

 

Mt 16, 18-19
Ich aber sage dir: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmels übergeben.“

Simon Petrus wurde um Christi Geburt in Bethsaida nahe dem See Gennesaret geboren. Von Beruf war er Fischer, er war verheiratet und lebte mit seiner Schwiegermutter und seiner Familie in Kafarnaum.
Petrus' zukünftige Aufgabe wurde ihm beim Fischzug als "Menschenfischer" angekündigt (Lk 5,10). Nach seinem Bekenntnis von Cäsarea wurden Petrus "die Schlüssel des Reichs der Himmel" übergeben. Jesus bezeichnete ihn als "Fels" - griechisch: "pétros" - auf dem er seine Kirche bauen wolle (Mt 16, 16-19) und erteilte ihm am Abend vor seiner Kreuzigung einen besonderen Auftrag im Apostelkreis: "stärke deine Brüder" (Lk 22,32). Durch den Zuruf des Johannes erkannte Petrus, vom reichen Fischzug zurückkehrend, den am Ufer erschienenen Auferstandenen und erhielt den Auftrag: "Weide meine Lämmer." (Joh 21, 1-19). Diese herausgehobene Stellung des Petrus ist mit begründend für die besondere Stellung aller späteren "Nachfolger Petri" in Rom, den Päpsten.

Petrus war der erste männliche Zeuge der Auferstehung Jesu. Er hatte zusammen mit Jakobus die Führung der Gemeinden in Jerusalem inne und begründete die christliche Mission. Später reiste er nach Rom, wo er auch dem Paulus begegnete und wirkte dort auch als Leiter der Gemeinde. Im Jahre 64 oder 67 wurde er im römischen Circus des Nero am Kreuz hingerichtet, mit dem Kopf nach unten.

Der Gedenktag von Petrus und Paulus ist der 29. Juni. Die beiden Apostel starben zwar weder am selben Tag noch im selben Jahr, aber ihr Wirken ist eng miteinander verbunden. Beide erlitten ein ähnliches Martyrium in derselben Stadt.

Im neuen Testament gibt es zahlreiche Stellen, die über das Leben des Petrus berichten. Er zeigt viele menschliche, aber auch bewundernswerte Verhaltensweisen:

Er war ein Mann...
....des Wortes, der das Passende sagte, als alle sprachlos waren;
....des Hörens, er ging fischen, obwohl seine Erfahrung dagegen sprach;
....des Glaubens, er stieg auf das Wort Jesu hin ins Wasser;
....des Zweifelns, er bekam Angst und ging beinahe unter;
....der Begeisterung, er sagte, er werde Jesus nie verraten;
....des Mutes, er ging mit Johannes in den Gerichtshof;
....der Schwäche, er verleugnete Jesus aus Angst;
....der verantwortlichen Entschlossenheit: als die anderen nach dem österlichen „Frauengeschwätz“ hocken blieben, lief er mit Johannes zum Grab
....der Nachdenklichkeit: „Du weißt, dass ich dich liebe“, (obwohl ich schwach war)
....der Treue, er starb wegen seines Glaubens am Kreuz.

Sein Grab ist unter einem Baldachin des Hochbarock von Bernini im Petersdom zu sehen.
Petrus ist u. a. Patron der Fischer, der Seeleute, der Schiffbrüchigen, der Päpste, der Maurer und Töpfer, der Brückenbauer und des Bistums Osnabrück. Petrus' Patronat für Brückenbauer hat seine Grundlage in einem der Titel der Päpste als "Pontifex Maximus", "größter Brückenbauer". Petrus schließt in mittelalterlichen Darstellungen des Jüngsten Gerichts das Himmelstor auf, daher ist der Schlüssel in den Darstellungen sein Attribut. Diese himmlische Rolle macht ihn auch zum "Wettergott".