St. Peter

Unsere Pfarrkirche St. Peter, Merken

Diese Pfarrkirche wird in den Jahren 1966 - 1968 nach Plänen des Architekten Willy Decker, Mönchengladbach gebaut. Konsekriert wird sie am 31. März 1968 durch den Aachener Bischof Dr. Johannes Pohlschneider. Sie besteht aus der Hauptkirche und der Werktagskirche.

Historie

Um das Jahr 1200 hat die Merkener Kirche ein "Klockhuis" und wohl auch Glocken. 1308 wird im Liber Valoris für Merken eine Kapelle aufgeführt. Vermutlich steht aber schon wesentlich früher in Merken ein Gotteshaus. Der dreigeschossige Turm besteht in dem Unterbau aus Bruchsteinen, Kieseln und römischen Ziegeln. Vor dem Jahre 1533 erfolgt die Zusammenlegung der zum Zehnthof gehörigen Kapelle mit der Nachbarkirche.  Ab diesem Zeitpunkt ist der Apostel Petrus der Pfarrpatron der Merkener Pfarrgemeinde. In den folgenden Jahrhunderten wird das Kirchengebäude mehrfach bei kriegerischen Auseinandersetzungen beschädigt oder niedergebrannt. Im Jahre 1698 erfolgt wieder einmal ein Neuaufbau. Der Kirchturm steht seit dieser Zeit im Wesentlichen unverändert; der Helm wurde zuletzt 1967 erneuert.

Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts wird die Kirche für die wachsende Anzahl der Gläubigen zu klein. Der Kirchenvorstand beschließt einen Neubau, respektive eine Erweiterung, da die Denkmalbehörde keine Genehmigung zum Abriss erteilt. So beginnen die Merkener mit Kollekten für den Kirchenanbau. Im Jahre 1910 beträgt das Kapital ca. 58.000 RM, der Kirchenvorstand beschließt mit dem Baubeginn zu warten, bis 90.000 RM beisammen sind. Dies sollte sich in den nächsten Jahren als Fehler erweisen. Im Jahre 1914 beginnt der 1. Weltkrieg, in dessen Folge das Geld eine Abwertung erfährt und durch die Inflation im Jahre 1923 wird es sozusagen wertlos.Die Merkener lassen sich nicht entmutigen und beginnen erneut mit Kollekten für den Erweiterungsbau. Im Jahre 1933 ist es dann soweit. Am 10. Dezember erfolgt die Konsekration durch den Aachener Weihbischof. Rund dreißig Jahre später ist dieser Erweiterungsbau ebenfalls zu klein. Fronleichnam 1966 ziehen die Gläubigen mit der Prozession aus dieser Kirche aus, in die Notkirche im Park am Elisabeth-Heim.

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Die Hauptkirche

Das Kirchengebäude ist einem Schiffsbug nachempfunden. An den Seiten sind 31 Fenster angebracht, die Bullaugen darstellen, Backbord 16; Steuerbord 15. Diese Fenster wurden von Ludwig Schaffrath, Alsdorf entworfen und der Firma Oidtmann, Linnich ausgeführt. Ebenso die beiden Fenster im Abschluss der Seitenwände, die vom Boden bis zur Decke reichen. Die Pfarrkirche bietet ca. 400 Gläubigen eine Sitzgelegenheit. Zum Altarraum hin hat der Boden ein Gefälle von 60 cm, so dass von allen Plätzen eine gute Sicht auf den Altar gegeben ist..Von den Kunstgegenständen ist zuerst die Anna-Selbdritt-Gruppe zu nennen. "gute niederrheinische Arbeit aus der 2. Hälfte des 15. Jh. um 1480". Weiterhin eine Statue des Apostels Petrus, vermutlich aus dem 19. Jh., eine Statue der Hl. Brigida, vermutlich aus dem 18. Jh., eine Quirinus-Figur, Erstellungszeit unbekannt, und eine Mondsichel-madonna wahrscheinlich aus dem 19. Jh.

Die Werktagskirche

Von der alten Kirche sollte der Chor erhalten bleiben. Bei den Bauarbeiten zur neuen Kirche stürzte dieser jedoch ein. So entstand die Kirche in der heutigen Form. Die Werktagskirche bietet ca. 70 Gläubigen eine Sitzgelegenheit. Aus der alten Kirche wurden "Reste eines spätgotischen Chor-gestühls vom Anfang des 16. Jh., schon stark mit Renaissancemotiven durchsetzt" übernom-men.Im Turm ist ein Gnadenbild der "Immerwährenden Hilfe" aufgestellt, welches aus dem 19. Jh. stammt. Die Glasfenster im Turm sind von 1955 und zeigen in sechs Motiven Stationen aus dem Leben der Gottesmutter Maria. Sie wurden entworfen von Hermann Gottfried, Düren und ausgeführt von der Glasmalerei Dr. H. Oidtmann, Linnich. Ebenfalls im Turm sind zwei Tafeln mit den Namen der Merkener Opfer der beiden Weltkriege angebracht.Die übrigen Glasfenster wurden entworfen von Johanna L'Hoest, ausgeführt von Glasmalerei Richard Gassen, Düsseldorf.  Weiterhin sind Statuen des Hl. Johannes des Täufers (18. Jh.) und des Hl. Judas Thaddäus und des Hl. Antonius von Padua (beide 20. Jh.) in der Kirche zu sehen.

Die Orgel

Die Orgel wurde 1958 von der Firma Bach, Aachen hergestellt und in der alten Kirche installiert. Während der Bauphase 1966-1968 wurde sie restauriert. Sie hat seitdem zwei Spieltische und kann in beiden Kirchen bespielt werden.

(Weitere Angaben aus http://www.kirchenmusik-dueren.de)

Registerzahl 20
Bauweise Elektro-pneumatische Kegellade
Baujahr 1958/1968
Orgelbauer Karl Bach, Aachen
Disposition
I C-g'''II C-g'''Pedal C-f'
Prinzipal 8' Lb. Gedeckt 8' Subbaß 16'
Rohrflöte 8' Salicional 8' Oktavbaß 8'
Blockflöte 4' Prinzipal 4' Gedecktbaß 8' (Tr.)
Gemsquinte 2 2/3' Nachthorn 2' Choralbaß 4' (Tr.)
Superoktav 2' Sesquialter II 2 2/3' Flachflöte 2'
Mixtur IV 1 1/3' Zimbel III 1' Posaune 16'
Solotrompete 8' Krummhorn 8'  

Koppeln:
II-I II-I Sub I-P II-P
Hinweise Die Orgel besitzt 2 Spieltische: Einen Hauptspieltisch (aus 1958) in der großen Kirche (mit Registercrescendo/Walze, 2 freien Komb. 2 festen Komb., autom. Pedalumschaltung) und einen einmanualigen Spieltisch (1968) in der Werktagkirche, auf dem die Register des II. Manuals und die Pedalregister Subbaß 16' und Gedacktbaß 8' verfügbar sind. Dieser Spieltisch hat 1 freie Kombination.
Das Orgelwerk befindet sich über dem Durchgangsbereich zwischen Werktags- und Hauptkirche und verfügt über zwei Prospekte: Zur Hauptkirche Prinzipal 8' und zur Werktagskirche Oktavbaß 8'.

Die Orgel stammt aus der Vorgängerkirche, wo sie von ihrer Einweihung am 12.10.1958 bis zur Schließung der Kirche 1966 eingebaut war. Sie wurde 1968 in den Neubau der Kirche übernommen, wobei der Prospekt neu gestaltet und der 2. Spieltisch ergänzt wurde.

 

Die Glocken

Die einzige alte Glocke stammt von 1674 und ist dem Pfarrpatron Petrus geweiht. Sie trägt die Inschrift "S. PETRUS, PATRONUS, ORA PRO NOBIS DIE LEBENDIGEN ROFFEN ICH, DIE DOTTEN BEGRABEN ICH, JOHANNES BOURLET ME FECIT ANNO 1674."Im Oktober 1956 werden zwei neue Glocken im Kirchturm aufgehangen. Sie sind der Hl. Mutter Maria und der Hl. Brigida geweiht.

(Quelle: Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Merkener Geschichte e.V. Der Flyer mit vollständigen Quellenangaben kann hier heruntergeladen werden, Weitere Angaben zur Orgel aus http://www.kirchenmusik-dueren.de)

Die "Alte Kirche" in Merken

Beitrag von Karl Schleker