Schweinsteiger und Mutter Theresa?

unbefleckte Empfängnis"Papa, ich will so Fußball spielen können wie Schweinsteiger!" Diesen Satz haben wahrscheinlich diejenigen von uns, die kleinere Kinder haben oder hatten, alle schon mal gehört. Jedenfalls ist es durchaus üblich, sich bei sportlichen Leistungen an, für uns fast unerreichbaren, Idolen zu orientieren. Seltener tun wir Katholiken das bei unseren Idolen, nämlich den Heiligen.

Genau dazu machte unser Pfarrer, Norbert Glasmacher, in seiner Predigt zum Hochfest der "Ohne Erbsünde Empfangenen Jungfrau und Gottesmutter" in Echtz Mut. Er brachte es in seiner gewohnten Art wieder einmal fertig, selbst hochkomplizierte theologische Sachverhalte, so runter zu brechen, dass sie von jedem verstanden werden können. Gut war es, dass er auch noch einmal darauf hinwies, dass es bei diesem Fest nicht etwa um die Schwangerschaft Mariens ging, sondern um die der Mutter Anna. Er empfahl uns Maria quasi als das Ideal eines Menschen, "der sich von Anfang seines Daseins Gott hingibt und sich ihm zur Verfügung stellt". Er verwies auf die Worte von Papst Franziskus am 8. Dezember, dem eigentlichen Festtag, der betonte, dass "der Mensch in Maria seine Bestimmung erkenne, geliebt zu sein und von der Liebe verwandelt zu werden". Gott habe sie "von Anfang an von der Ursünde bewahrt", jenem "Bruch der Gemeinschaft mit Gott, mit den anderen und der Schöpfung, der das menschliche Wesen zutiefst verwundet habe".

Nach diesen theologischen Ergüssen wurde Father Norbert dann praktisch. Er winkte mit einem Ausdruck des 5. Kapitels der Erklärung "Lumen Gentium" über die "Allgemeine Berufung zur Heiligkeit in der Kirche". Das betraf nun uns, die Kirchenbesucher, direkt. Glücklicherweise hatte er nicht vor, das mehrere Seiten starke Schriftstück vorzulesen, sonst hätte die Predigt noch länger gedauert als ohnehin schon.

Er betonte, "dass das Streben nach Heiligkeit nicht nur etwas für Spezialisten sei, sondern etwas, das jeden von uns betrifft und auch von jedem versucht werden solle". "Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist" (Mt 5, 48) Die Heiligen sind uns hier nachahmenswerte Vorbilder, die uns regelrecht vormachen, wie man es machen könnte. Jeder eben auf seine spezielle Art, da wo er im Leben steht. Die Welt suche nach Heiligkeit und erwarte auch gerade von uns Christen, dass wir sie ausstrahlen und die Welt durch unser Tun mit der Hilfe Gottes ein wenig hoffnungsvoller und heller machen. Als gemäß der Weisung aus 1. Thess. 4,3 "Das ist es, was Gott will: Eure Heiligung" packen wir es an!